„Frauenhandel bekämpfen: Erfahrungen und Projekte aus Osteuropa“
Hunderttausende Mädchen und junge Frauen werden jährlich Opfer einer gigantischen Sexindustrie: skrupellose Menschenhändler kidnappen sie oder ködern sie mit falschen Jobversprechungen. Das wirtschaftliche Elend, die häufig prekäre familiäre Situation und die Perspektivlosigkeit vieler Frauen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind dabei oft ein gefährlicher Nährboden für die falschen Verheißungen der Loverboys und der Menschenhändler. So werden sie umgarnt mit Liebesschwüren oder es werden vermeintliche Stellen im Westen als Zimmermädchen, Bedienung oder Tänzerin mit gute Gehalt versprochen. Doch der Traum vom guten Leben entpuppt sich meist schnell als Albtraum der Zwangsprostitution. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989, aber auch mit der EU-Osterweiterung, hat der Frauenhandel aus diesen Ländern noch zugenommen. Durch die offenen Grenzen sind auch für die Menschenhändler die Zielregionen im reicheren Westen viel leichter zu erreichen.